Fahren Sie mit dem Vortrag fort. Die eben durchgeführte Berechnung war für eine gedämmte Fassade ohne Fassadenbegrünung. Fassadenbegrünungen sind vor der Fassade angebracht. Es gibt einen Luftspalt zwischen vorgehängter Begrünung und der Fassade. Dieser Luftspalt ist mit der Außenluft verbunden. Die Berechnung des U-Werte auf Basis der λ-Werte ist deshalb nicht möglich. Es muss auf Messungen zurückgegriffen werden, um die Situation beschreiben zu können. Die Messungen werden in den Folien beschrieben.

  • Folie 10 und Folie 11 zeigen die Fassadenkonstruktion nach demselben schematischen Prinzip wie in Folie 3. Als zusätzliche Schicht ist in Grün die Fassadenbegrünung eingezeichnet. Es ist eine hinterlüftete Konstruktion. Das bedeutet, dass zwischen Begrünung und Fassade eine Luftschicht ist, die mit der Außenluft verbunden ist. Es gibt somit einen Luftwechsel zwischen der Luft im Hinterlüftungsspalt und der Außenluft. Das Problem ist somit dynamisch und nicht mehr trivial auflösbar. Um das Problem zu lösen, müssen Messungen durchgeführt werden. Für Computerprogramme fehlen die Eingabeparameter wie z. B. Luftwechselrate, exakte Hinterlüftungsöffnungsgröße (Undichtheiten entlang der Seiten, ober und unterhalb des Begrünungselementes), etc.

  • Folie 12 zeigt die Messungen, die im Forschungsprojekt GRÜNEzukunftSCHULEN durchgeführt wurden. Eine Probeentnahme aus der Fassade war nicht möglich. Mit den durchgeführten Messungen werden keine Informationen über die einzelnen Schichten gewonnen. Es können nur für jene Abschnitte der Konstruktion die Wärmewiderstände berechnet werden, für die eine Temperaturdifferenz zwischen Innen- und Außenseite des Bauteils gemessen wurde.
    Es wurden die Oberflächentemperaturen an der Fassade innen und außen gemessen. Dadurch lässt sich die Temperaturdifferenz an den beiden Enden der gesamten Konstruktion ermitteln. Außerdem wurde die Lufttemperatur innen und außen gemessen. Aufgrund der Temperaturdifferenz zwischen Oberflächentemperatur und Lufttemperatur kann unter Berücksichtigung des Wärmestroms der Wärmeüberganswiderstand berechnet werden. Sowohl für außen-, als auch für innenseitig.

  • Folie 13 zeigt die Alternative, wie die Wärmewiderstände ohne gegebener Schichtdicke und λ-Wert berechnet werden können. Die Wärmewiderstände berechnen sich nach R=Temperaturdifferenz/(Wärmestrom pro m²) . Diese Parameter wurden gemessen. Somit sind alle notwendigen Eingabeparameter aus den Messungen gegeben.
    • Es können begrünte und nicht begrünte Abschnitte der Fassade miteinander verglichen werden.
    • Es resultiert ein Unterschied im Rse, der aufgrund des Begrünungssystems entstanden ist.
    • Der jeweilige U-Wert berechnet sich über den Kehrwert des jeweiligen Wärmedurchgangswiderstands (Summe der Durchlasswiderstände durch die Fassade und der Übergangswiderstände von Fassadenoberfläche auf Luftschicht).
    • An gedämmten Gebäuden wirkt sich Fassadenbegrünung weniger stark aus als an ungedämmten Gebäuden.

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