Abschließend wurden einige aufbereitete Messergebnisse aus dem Projekt GRÜNEzukunftSCHULE zusammengetragen.

  • Folie 17 zeigt die realen Ergebnisse, die im Zuge des Projektes GRÜNEzukunftSCHULE ermittelt wurden. Die U-Werte sind an den begrünten Teilen der Fassade geringer (grüner Balken). Das resultiert aus den höheren Wärmeübergangswiderständen.

  • Folie 18 zeigt Diagramme, die die Temperaturen an ungedämmten Gebäuden vergleichen. Luft- und Oberflächentemperatur sind an der begrünten Fassade gedämpft. Sie haben weniger ausgeprägte Extremwerte. Das trägt zum Schutz der Fassade bei. Im Sommer bleibt die Fassadenoberfläche kühler. Sie ist beschattet und die Verdunstung von Wasser durch die Pflanzen und das Substrat führt zu einer gekühlten Begrünungskonstruktion, die sich auch in der Sonne nicht bedeutend aufheizt.
    Die zwei unteren Diagramme zeigen die Messwerte im Winter. Hier sind die Oberflächentemperaturen aufgrund des Begrünungssystems höher. Der erhöhte Wärmeüberganswiderstand führt dazu, dass die äußere Fassadenoberfläche wärmer ist. Schematisch wurde das auch in Folie 10 gezeigt.
    Die hier gezeigten Messwerte wurden im GRG7, an einer ungedämmten Fassade erhoben. An gedämmten Gebäuden sind die Auswirkungen im Winter deutlich geringer. Die Oberflächentemperaturen haben sowohl am begrünten als auch am nicht begrünten Teil der Fassade ungefähr Lufttemperatur. Eine genau Beschreibung dazu gibt es in [1].

  • Folie 19 zeigt, dass sich die Begrünung auf den U-Wert von ungedämmten Gebäuden deutlich stärker auswirkt. Wenn der U-Wert bereits niedrige ist (gedämmte Konstruktion), dann führt die Erhöhung des äußeren Wärmeübergangswiderstandes nur zu einer geringen Reduktion des U-Wertes. Bei hohen U-Werten wirkt sich dieselbe Erhöhung des äußeren Wärmeübergangswiderstandes deutlich stärker aus.
    Die Verhältnisse sind vergleichbar mit dem Stromfluss bei der Elektrizität. Ein zusätzlicher Widerstand verursacht ein unterschiedlich starkes Spannungsgefälle, abhängig davon, wie stark die angelegte Spannung zwischen + und – Pol ist.

  • Folie 20 bis Folie 23 zeigen wie die U-Werte sind, wenn Wärmebrücken berücksichtigt werden. Denn aufgrund der Befestigungselemente kann es zu Wärmebrücken kommen. Je nach Fassadenkonstruktion und Befestigungselemente sind diese unterschiedlich groß. An ungedämmten Gebäuden sind die Wärmebrücken meistens zu vernachlässigen. An gedämmten Gebäuden ist darauf zu achten, dass die Befestigungselemente thermisch möglichst entkoppelt sind. Dies erreicht man bspw. durch spezielle Dübel und deren Verankerungen. Aluminium leitet die Wärme besser als Edelstahl.
    Eine Wärmebrücke entsteht, wenn eine gedämmte Konstruktion in einem kleinen Bereich gestört ist. In dem kleinen Bereich wird Wärme wesentlich besser geleitet als an den übrigen Teilen der Konstruktion. Bei Fassadenbegrünung entsteht dies aufgrund von Befestigungselementen. Die Fassadenbegrünung muss statisch an der Fassade befestigt werden. Das erfolgt üblicherweise mit Verankerungen aus Metall. Diese müssen in der stabilen Schicht der Fassade verankert werden. An den untersuchten gedämmten Fassaden ist das der Stahlbeton. Die Verankerungen müssen durch die dämmende Schicht (Styropor) in den Stahlbeton hinein verarbeitet werden. An den Verankerungen wird Wärme im Winter deutlich besser nach außen geleitet, als an den Teilen der Fassade die keine Verankerungen haben. Im Mittel verursacht es eine Erhöhung des U-Wertes von der gesamten Fassade in Abhängigkeit der thermischen Leitfähigkeit von den Verankerungselementen, ihrer Querschnittsfläche und ihrer Anzahl. Die Wärmebrücke fällt stärker aus, wenn das Gebäude gut gedämmt ist, da der Gradient zum gedämmten Gebäude größer ist.

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