Blumenerde selbst herstellen

Die SchülerInnen mischen selbst eine torffreie Blumenerde und lernen, wofür die einzelnen Komponenten gebraucht werden, wie sie diese selbst herstellen bzw. wo sie diese besorgen können. Die SchülerInnen stellen Blumenerden in verschiedenen Mischungsverhältnissen für unterschiedlichste Pflanzengesellschaften her: von einer eher sandigen, durchlässigen und wenig humosen Blumenerde über eine „Standard-Blumenerde“, welche für eine Vielzahl von Gartenpflanzen geeignet ist, bis hin zu einer sehr nährstoffreichen, wasserspeichernden Erdmischung.

INFORMATIONEN
Unterrichtsfächer
Geografie und Wirtschaftskunde, Biologie und Umweltkunde, Geschichte und Sozialkunde, Politische Bildung, Chemie, Soziales Lernen, Ethik, (Technisches) Werken, Bildnerische Erziehung, Berufsorientierung

Benötigte Materialien

Sand, Kompost*, Gartenerde (genaue Mengenangaben abhängig von gewünschter Menge), Urgesteinsmehl, evtl. Kokosfasern oder Holzfasern, Zuschlagstoffe* wie z. B. Bentonit („Tonmehl“) oder Perlit zur Wasserspeicherung, Lavasand und/oder feiner Ziegelsplitt als Drainage*, Regenwurmhumus, organische Düngemittel etc., Handschaufeln, Messbecher, größere Behälter wie z. B. Mörtelwannen zum Mischen der Komponenten


Erforderliche Räumlichkeiten / Ausstattung
keine

Ideal für
Kleingruppen (>3)

Zeitbedarf
ca. eine Unterrichtseinheit
Ziele
  • Darstellung negativer Einflüsse menschlicher Lebenstätigkeit und Schädigungen der Umwelt (Konsum, eigenes Verhalten, Klimarelevanz) und mögliche Handlungskonsequenzen, exemplarisch festgemacht am Beispiel Kultursubstrate/Blumenerde
  • Entwicklung eines Verständnisses für die Wechselwirkungen zwischen Bodenbestandteilen und Ansprüchen von Pflanzen
  • Die SchülerInnen lernen die Eigenschaften von Torfersatzprodukten* und Zuschlagstoffen* kennen
  • Die SchülerInnen lernen Alternativen zu herkömmlichen Torf-Blumenerden im Handel kennen
  • Blumenerden selbst herstellen

Vorbereitung

Stellen Sie die Komponenten zur Herstellung der Blumenerden zusammen. Es werden vor allem Gartenerde, gesiebter Kompost und Sand benötigt. Ein Erdgemisch dieser drei Bestandteile im gleichen Mengenverhältnis, d. h. zu je einem Drittel abgemischt, eignet sich für die meisten Pflanzen bzw. Kulturen.
Für spezielle Erdmischungen und zum Experimentieren sind weitere Zuschlagstoffe und Bodenhilfsstoffe bereitzustellen: Holzfasern, Kokosfasern, Urgesteinsmehl, Bentonit („Tonmehl“), Perlit, Lavasand, Regenwurmhumus etc.

Arbeitsschritte

Jede Kleingruppe mischt zunächst aus den drei Hauptkomponenten zu je gleichen Teilen die „Standard-Blumenerde“: 1/3 Gartenerde, 1/3 Feinkompost (gesiebter Kompost*) und 1/3 Sand.

Zur Herstellung von Spezialerden für besonders
trockenheitsliebende Pflanzengesellschaften
überlegen die SchülerInnen, welche Mischkomponenten und Zuschlagstoffe* der Standard-Blumenerde beigemischt werden sollten, um eine eher durchlässige Blumenerde zu erhalten. Ebenso diskutieren die SchülerInnen, welche Mischkomponenten helfen könnten, Wasser zu speichern und so die Blumenerde auf eher feuchtigkeitsliebende Pflanzenarten abzustimmen.

Auf Basis der Standard-Blumenerde werden von jeder Kleingruppe eine Spezial-Blumenerde für trockenheitsliebende und eine Spezial-Blumenerde für feuchtigkeitsliebende Pflanzengesellschaften abgemischt. Die Mengenverhältnisse der Ausgangsstoffe werden dokumentiert.

Im Anschluss werden die unterschiedlichen Spezialerden, deren Zusammensetzung und die von den einzelnen Kleingruppen gewählten Ausgangsstoffe miteinander verglichen und diskutiert.

Vergleich und Diskussion der Ergebnisse
• Wie sehen die verschiedenen gemischten Erden aus? Wie riechen sie und wie fühlen sie sich an?
• Wie könnte die Zusammensetzung der Blumenerde für trockenheitsliebende oder feuchtigkeitsliebende Pflanzengesellschaften aussehen?
• Welche Komponenten sollten erhöht, welche verringert werden?
• Welche Zusätze speichern Wasser oder Nährstoffe?
• Welche Pflanzen eignen sich für welche Blumenerde?
• In welchem Verhältnis steht der Mehraufwand im Dienste des Umweltschutzes zum Kauf konventioneller Blumenerde?
• Welche weiteren Faktoren außer der Erde beeinflussen das Pflanzenwachstum?

Tipp
Rezept

„Standard-Blumenerde“ – geeignet für die meisten Pflanzenarten:

  • 1/3 Sand als Drainage
  • 1/3 Gartenerde als Grundlage
  • 1/3 gesiebter Kompost* als Nährstofflieferant
Tipp

Die selbst hergestellte Blumenerde kann im Schulgarten z. B. zum Anbau verschiedenster Kräuter verwendet werden:

  • Spezial-Blumenerde für trockenheitsliebende Kräuter, welche magere Bodenverhältnisse bevorzugen, z. B. Rosmarin, Lavendel, Salbei, Thymian, Ysop, Majoran, Oregano
  • Standard-Blumenerde für Kräuter, die einen durchlässigen, humosen Boden mögen, z. B. Estragon, Bohnenkraut, Dill, Borretsch, Schnittlauch
  • Spezial-Blumenerde für frische, nährstoffreiche Böden und Kräuter wie z. B. Melisse, verschiedene Minzen, Petersilie
Tipp

Der Versuch 10.1 „Blumenerde selbst herstellen“ eignet sich sehr gut in Kombination mit dem Bau einer Kräuterspirale. Die selbst produzierten Erdmischungen können dann „fließend“ von der untersten nährstoffreich-frischen bis zur obersten mediterranen, trocken-mageren Bodenzone verlaufend eingebracht werden.

Hinweis

Wie Kompost auch im Schulgarten selbst hergestellt werden kann, zeigt der Versuch 1.2 „Wie Erde entsteht“.

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