Rollenspiel

Die SchülerInnen vertiefen ihre Kenntnisse über die Problematiken rund um das Thema Land Grabbing durch einen Dokumentarfilm und nehmen das neue Wissen mit in ein Rollenspiel.

INFORMATIONEN
Unterrichtsfächer
Geografie und Wirtschaftskunde, Biologie und Umweltkunde, Geschichte und Sozialkunde, Politische Bildung, Soziales Lernen, Ethik

Benötigte Materialien

1-Cent-Stücke, Zeitungen

Arbeitsblatt „Rollenspiel – Land Grabbing


Erforderliche Räumlichkeiten / Ausstattung
Beamer
Computer mit Internetanschluss

Ideal für
Kleingruppen (>3)

Zeitbedarf
ca. drei Unterrichtseinheiten
Ziele
  • In einem Rollenspiel bekommen die SchülerInnen ein Gespür für die Komplexität von Verhandlungen und Fairness im Kontext der Land-Grabbing-Thematik
  • Die SchülerInnen erlangen einen Einblick, wie sich die Problematik des Land Grabbing in verschiedenen Teilen der Welt auswirkt, und lernen die Hintergründe kennen.

Vorbereitung

Organisieren Sie einen Raum, der über Computer (mit Internet) und Beamer verfügt und ausreichend Raum für die Arbeit in Kleingruppen zur Verfügung stellt.

Arbeitsschritte

Geben Sie den Schülerinnen und Schülern die Aufgabe, auf die verschiedenen Argumente der Personen in dem Film zu achten. Sie können sich auch Notizen machen.

Schauen Sie sich den Dokumentarfilm über Land Grabbing mit den Schülerinnen und Schülern an. Klären Sie vor Beginn des Rollenspieles inhaltliche Fragen.

Teilen Sie die Klasse in Kleingruppen zu je sechs Personen ein. Jede Gruppe wird in „Land Grabber“ sowie in Kleinbäuerinnen und Kleinbauern unterteilt. Die „Land Grabber“ erhalten je zwei 1-Cent-Stücke und die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern je eine Zeitungsseite, auf der sie stehen und die ihr Land repräsentiert.

Die Rollen: „Land Grabber“ sind VertreterInnen großer Konzerne oder Regierungen aus Europa. Die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern betreiben einen kleinen landwirtschaftlichen Familienbetrieb, mit dessen Ertrag sie gerade so über die Runden kommen. Ziel der „Land Grabber“ ist es, die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern mithilfe von Argumenten und Geld (1-Cent-Stücken) davon zu überzeugen, ihnen das Land (Zeitung) zum Anbau von Ölpalmen zu verkaufen. Die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern sind arm und brauchen das Geld, aber sie sind ebenso auf ihre Anbauflächen angewiesen.

Die SchülerInnen haben 20 Minuten Zeit, um sich auf das Rollenspiel vorzubereiten. Es ist ihnen freigestellt, wie sie die Rollen individualisieren und welche Argumente und Methoden sie angewenden, um ihr jeweiliges Ziel zu erreichen.

Nun können die Verhandlungen innerhalb der Kleingruppen beginnen. Geben Sie den Schülerinnen und Schülern 15 bis 20 Minuten Zeit. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich an den realen Argumenten aus dem Dokumentarfilm orientieren. Die Zeitungen dürfen geteilt und zerrissen werden. Erinnern Sie die SchülerInnen fünf Minuten vor Schluss daran, dass sie zum Ende der Verhandlungen kommen müssen.

Vergleichen Sie mit den Schülerinnen und Schülern in einer abschließenden Gruppendiskussion, wie die Verhandlungen ausgegangen sind.
• Haben die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern ihr Land behalten? Oder teilweise behalten?
• Wie viel Geld mussten die „Land Grabber“ dafür bieten?
• Gab es nicht monetäre Lösungen?
• Sind alle zufrieden mit dem Ergebnis der Verhandlungen?
• Wie würde es jetzt wohl weitergehen, wenn das verkaufte Land mit Palmenplantagen bepflanzt werden würde?
• Wer profitiert von Land Grabbing?
• Wieso können sich die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern nicht wehren?
• Im Video wurde der Begriff „moderner Kolonialismus“ verwendet. Was hat das zu bedeuten? Ist der Vergleich von Land Grabbing und Kolonialismus zulässig? Wieso bzw. wieso nicht?

Tipp

Erinnern Sie die SchülerInnen daran, dass die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in der Realität nur in seltenen Fällen in die Verhandlungen miteinbezogen werden.

Tipp

Folgendes können Sie den Schülerinnen und Schülern als Erfolgsbeispiel vermitteln: „Freilich musste mancher Investor auch wieder den Rückzug antreten, dies besonders spektakulär in Madagaskar. Um Mais und Ölpalmen für den Export anzubauen, wollte der südkoreanische Konzern Daewoo Logistics 1,3 Millionen Hektar pachten – ein Gebiet, fast halb so groß wie Belgien. Doch der Bürgermeister von Antananarivo, Andry Rajoelina, nutzte die Empörung seiner Landsleute, als er im März 2009 den madagassischen Präsidenten Marc Ravalomanana stürzte und die Verhandlungen stoppt.“ (Erfolgsbeispiel)

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