Vierfelderwirtschaft im Schulgarten

Mit der Anlage eines Gemüsegartens im Schulfreiraum werden die Prinzipien von Fruchtfolge und Mischkultur auf sehr anschauliche Art und Weise vermittelt. Der in vier gleich große Abschnitte unterteilte Gemüsegarten sollte vor dem Hintergrund der Pflege- und Bewirtschaftung eher klein und überschaubar gestaltet werden. Die Anordnung und die Gestaltung der einzelnen Beete sind vor allem von persönlichen Vorlieben abhängig, rechteckigen Formen ist aber aufgrund der leichteren Bearbeitbarkeit der Vorzug zu geben.

INFORMATIONEN
Unterrichtsfächer
Biologie und Umweltkunde

Benötigte Materialien

Gartenwerkzeuge (Spaten, Schaufeln, Rechen), geeignete Materialien zur Abgrenzung des Beets, wie lange Holzbretter oder Steinplatten, Hammer, Maßband, Schnur und Holzstecken zum Abstecken der Fläche, gute Gartenerde, Kompost


Erforderliche Räumlichkeiten / Ausstattung
keine

Ideal für
ganze Klasse

Zeitbedarf
mehrere Unterrichtseinheiten
Ziele
  • Erlernen von Maßnahmen zur Verbesserung der Bodenqualität wie Mulchen, Gründüngung, oberflächlichem Lockern
  • Vermittlung von Bewirtschaftungstechniken, der richtigen Bewässerung etc.
  • Selbstanbau von Pflanzen: von der Einsaat bzw. dem Setzen von Jungpflanzen über die Pflege bis zur Ernte
  • Vermittlung der Prinzipien naturgemäßer Pflege und Bewirtschaftung, insbesondere von Mischkultur, Fruchtfolge, organischer Düngung, bodenverbessernden Maßnahmen über einen längeren Zeitraum bzw. über mehrere Jahre hinweg

Vorbereitung

Ermitteln Sie gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern im Vorfeld den Standort des Gemüsegartens. Wo ist es ausreichend sonnig? Gibt es eventuell auch einen Standort in unmittelbarer Nähe der Schulküche?
Stellen Sie Materialien für den Bau und die Anlage des Gemüsegartens, insbesondere Materialien zur Beetabgrenzung, zusammen.

Arbeitsschritte

Der Standort und die Abmessungen des Gemüsegartens werden zunächst abgesteckt.

Im Hinblick auf die Anordnung der Beete empfiehlt sich ein rechteckiger oder quadratischer Zuschnitt der Gesamtfläche. Bei einer rechteckigen Grundfläche werden die vier Beete nebeneinander angeordnet. Eine quadratische Fläche kann in vier gleich große Beete geteilt werden.

Etwaiger Fremdbewuchs wird entfernt.

Zwischen den Beeten sind Begrenzungen aus breiten Holzbrettern oder aus Steinplatten zu verlegen, um den Gemüsegarten gut begehen zu können. Bei einer Beetbreite bis 120 cm können die einzelnen Beete noch gut von den Rändern her bearbeitet werden, ohne sie betreten zu müssen.

Nach dem Verlegen der Beeteinfassungen sind die Böden der einzelnen Beete entsprechend aufzubereiten. Auf allen Beeten wird oberflächlich eine Lockerung des Bodens durchgeführt.

Das Beet für die Starkzehrer, d. h. für Pflanzen mit einem hohen Nährstoffbedarf, wird im Frühjahr mit einer Kompostgabe von etwa 4–6 l Kompost/m² versorgt und gegebenenfalls während des Jahres noch mit weiterem Kompost, Brennnesseljauche oder anderen organischen Düngern nachgedüngt.

Auf dem Beet für Mittelzehrer, d. h. für Pflanzen mit mittlerem Nährstoffbedarf, werden 2–4 l Kompost/m² aufgebracht.

Das Beet für Schwachzehrer, d. h. für Pflanzen mit nur geringem Nährstoffbedarf, wird mit 1–1,5 l Kompost/m² gedüngt.

Das sogenannte Erholungsbeet wird mit Gründüngungspflanzen, wie Bienenfreund oder Buchweizen, eingesät und so als Standort für die Starkzehrer im darauffolgenden Jahr vorbereitet und fit gemacht.

Für die vier verschiedenen Beete werden von den Schülerinnen und Schülern Einsaat-, Pflege- und Erntepläne entworfen.

Zum Anbau im (zeitigen) Frühjahr eignen sich vor allem Radieschen, Erbsen, Kohlrabi, Spinat und viele Salatsorten. Puffbohnen können im Schwachzehrer-Beet schon ab Anfang März im Freien ausgesät werden.

Im Mai können Kürbisse, Erdäpfel, Sellerie, Mais, Stangenbohnen, Porree und Grünkohl angebaut werden, die dann im Herbst geerntet werden können.

Während der Vegetationszeit sind verschiedenste Pflegemaßnahmen durchzuführen, wie z. B. Mulchen oder auch oberflächliches Hacken, um unerwünschte Beikräuter zu beseitigen und die Feuchtigkeit im Boden zu halten, richtiges Gießen und Beregnen, ökologische Düngung, naturnaher Pflanzenschutz. Zum Anbau nach den Schulferien im Herbst eignen sich vor allem: Vogerlsalat, Spinat und einige Erbsensorten. Im Herbst geerntet werden können z. B. Porree und Grünkohl.

In den kommenden Jahren erfolgt jährlich ein Kulturwechsel auf den Beeten: Auf das Erholungsbeet folgen die Starkzehrer, auf die Starkzehrer die Mittelzehrer, auf die Mittelzehrer die Schwachzehrer, auf die Schwachzehrer folgt die Gründüngung* auf dem Erholungsbeet.

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